*Bewertung: Konstruktive Schwäche - fehlende Messingbuchse in der Bolzenbohrung*.
Ich habe diesen Bremshebel als Ersatzteil für mein klassisches Motorrad bestellt, in der Erwartung, ein funktional gleichwertiges Bauteil zum Original zu erhalten. Leider weist der gelieferte Nachbau eine erhebliche konstruktive Abweichung auf: An der Aufnahmebohrung für den Befestigungsbolzen fehlt die im Originalteil vorhandene *eingepresste Messingbuchse*.
Stattdessen wurde die Bohrung schlicht direkt durch das Aluminium des Hebels geführt, was mehrere technische Nachteile mit sich bringt:
1. *Erhöhter Verschleiß*: Aluminium ist deutlich weicher als Messing. Durch die direkte Reibung zwischen dem Stahlbolzen und dem Aluminiummaterial entsteht ein schnelleres Ausschlagen der Bohrung - besonders unter Last und bei wiederholter Betätigung.
2. *Spiel und Ungenauigkeit*: Ohne eine spielfreie, passgenaue Buchse kann sich der Hebel im Laufe der Zeit lockern oder seitliches Spiel entwickeln, was das Bremsgefühl verschlechtert und sicherheitsrelevant ist.
3. *Korrosion und Fressen*: Eine Messingbuchse wirkt als Opfermaterial und reduziert das Risiko von Kontaktkorrosion oder Kaltverschweißung (Fressen) zwischen Bolzen und Hebel. Beim reinen Aluminiumkontakt besteht hier langfristig ein höheres Risiko.
4 *Eingeschränkte Wartbarkeit*: Während sich eine verschlissene Messingbuchse im Original einfach ersetzen lässt, müsste beim Nachbauteil der gesamte Hebel erneuert werden - wirtschaftlich und ökologisch nachteilig.
Insgesamt wirkt das Bauteil funktional auf den ersten Blick passend, ist jedoch durch diese Auslassung *konstruktiv minderwertig* im Vergleich zum OEM-Teil. Für sicherheitsrelevante Komponenten wie einen Bremshebel ist dieser Kompromiss aus meiner Sicht *nicht akzeptabel*.
*Fazit:* Wer auf Langlebigkeit, Präzision und Sicherheit Wert legt, sollte einen Teil mit entsprechender Buchse wählen oder den Einbau einer Buchse selbst nachrüsten - sofern technisch möglich.